Können Katzen Menschen lieben?
Denn es heißt ja immer, der Hund sei der beste Freund des Menschen und Katzen hätten ja „nur“ Personal.
Dem Punkt mit den Hunden stimme ich zu, aber für Katzenhalter kann durchaus die Katze „der beste Freund des Menschen“ werden. Menschenbezogene Katzen, die ihren Halter lieben, gibt es durchaus! Und es gibt auch Katzen, die ihren Haltern nachtrauern, wenn sie sie verloren haben.
Doch gibt es auch Gründe für eine katze, weshalb sie dem Menschen gegenüber lieber distanziert ist.
- Entweder verstehen sie ihren Menschen nicht und haben beschlossen ihren eigenen Weg zu gehen.
- Sie hatten nie eine enge Bindung zu einem Menschen und haben daher auch kein Interesse daran.
- Sie haben schlechte Erfahrungen mit Menschen gemacht und beschlossen, dieser Spezies nicht mehr zu trauen.
- Sie sind von Natur aus unabhängig gestrickt.
- Usw…
Der einfache Unterschied zwischen Hunden und Katzen ist, dass Katzen zum Überleben keine Menschen brauchen und sehr gut alleine zurechtkommen. Sie brauchen keine „Herrchen“. Der Hund dagegen, ist glücklich, wenn er ein Herrchen hat und tut gerne alles dafür, ihm zu gefallen.
Was aber auch nicht heißt, dass Katzen ihre Menschen nicht lieben können und ihnen gefallen möchten. Deshalb zeige ich Dir jetzt hier 10 Beispiele, wie Deine Katze Dir ihre Liebe zeigt:
1. Sie reibt ihren Kopf an Dir. Katzen haben kleine Pheromondrüsen an den Wangen, womit sie ihren Menschen oder auch Artgenossen markieren. Es ist also ein Zeichen von Zuneigung und Akzeptanz und sie will damit ausdrücken „ich habe Dich markiert, Du gehörst zu mir“. Doch nicht jede Katze gibt gerne Köpfchen, was aber nicht heißt, dass sie Dich nicht mag. Denn es gibt ja noch mehr Beweise 😉
2. Sie macht Dir Geschenke. Wenn Deine Katze Dir ein Beutetier vor die Tür legt, oder Deine Hauskatze Dir ihr Lieblingsspielzeug bringt, sind dies kleine Geschenke und Aufmerksamkeiten Deines Tigers. Sie zeigen Dir damit, dass Du ein Teil ihres Rudels bist. Daher eine Bitte an die Halter der Freigänger: bitte schimpft nicht mit Euren Katzen, wenn sie eine Maus mit nach Hause bringen. Eure Mieze wird es nie verstehen, warum ihr schimpft und abgewöhnen könnt ihr es auch nicht. Das ist nun mal die Natur unserer Raubtiere.
Natürlich sind diese Geschenke aber nicht solche Geschenke, was wir Menschen darunter verstehen. Den Hintergrund dazu kannst Du hier lesen: Machen Katzen ihren Haltern wirklich Geschenke?

3. Sie zeigt Dir ihren Bauch oder streckt Dir ihren Hintern ins Gesicht. Also das mit dem Bauch zeigen ist ja noch süß, aber ich wünschte man könnte ihnen dieses doofe Hintern-hinstrecken abgewöhnen. Aber warum machen sie das? Der Bauch, oder auch das Hinterteil sind die empfindlichsten Stellen Deiner Katze. Wenn sie Dir diese hinstreckt, will sie Dir damit sagen „Ich vertraue Dir“. Mehr dazu kannst Du hier lesen: Warum streckt mir meine Katze ihren Hintern ins Gesicht?

4. Der Milchtritt. Wenn Deine Katze bei Dir, oder auf Dir „knetet“, beweist sie Dir damit, dass sie sich bei Dir wohlfühlt. Den sogenannte „Milchtritt“, machen Babykatzen bei ihrer Mutter am Bauch, wenn sie trinken. Durch das Kneten regen sie den Milchfluss an. Das bedeutet, dass für Babykatzen das Kneten und Säugen der schönste Moment ist, indem sie sich geborgen fühlen und ihrer Mutter ganz nahe sind. Dieses Verhalten behalten viele Katzen ihr ganzes Leben lang bei. Sie verwenden dies dann in den Momenten des absoluten Wohlbefindens. Manche Katzen kneten nicht nur, sondern nuckeln auch an Dir oder an einer Decke oder Kissen. Andere wiederum nuckeln nicht, fangen aber an Speichel zu produzieren und „sabbern“ dann etwas. Also eben ein Zeichen tiefster Entspanntheit. Hier kannst Du mehr dazu lesen: Warum knetet meine Katze ihren Schlafplatz?

5. Sie schläft bei Dir / auf Dir. Warum ist das ein Liebesbeweis? Wenn wir Menschen uns zu Hause aufhalten, wissen wir, dass wir in einer sicheren Umgebung sind und keine Feinde in irgend einer Ecke lauern. Bei Katzen ist das nicht ganz so. Natürlich fühlen sie sich (im Idealfall) zu Hause sicher, doch man kann ja nie wissen ;). Wenn sie also bei Dir schläft, vertraut sie Dir, fühlt sich in Deiner Nähe sicher und genießt Deine Wärme. Außerdem sind Katzen von Natur aus neugierig und so bekommt sie immer mit, was Du machst. Z.B. wenn Du Dir erlaubst aufzustehen 😉

6. Sie starrt Dich an / sie zwinkert Dir zu. Es kann manchmal vorkommen, dass Deine Katze irgendwo sitzt und Dich einfach nur anstarrt, während Du irgendetwas am Machen bist, z.B. die Spülmaschine ausräumst. Warum starrt sie Dich an? Sie findet Dich interessant und studiert Dich. Deine Katze kennt Dich meist besser als Du selbst ;). Doch was macht sie, sobald Du sie ansiehst? Sie zwinkert Dir zu. Aber nicht nur in Verbindung mit dem sitzen und anstarren; Deine Katze zwinkert Dir mehrmals am Tag zu, wenn Eure Blicke sich treffen. Wenn Du mit Deiner Katze kommunizieren möchtest, zwinkerst Du am besten zurück. Aber wozu das Ganze? In der Katzensprache ist anstarren mit Blickkontakt eine bedrohliche Geste. Anstarren bedeutet anvisieren (Beute) und Angriffsbereitschaft. Indem Deine Katze zwinkert, unterbricht sie diesen Blickkontakt und sagt Dir damit „Ich will Dir nichts tun, ich habe Dich nur angeguckt“. Indem Du ihr zu zwinkerst, sagst Du ihr dasselbe. Auch untereinander machen Katzen das ständig am Tag, wenn ihr mehrere Katzen habt, ist das nicht schwer zu beobachten.

7. Sie folgt Dir / ist immer da, wo Du bist. Wenn Deine Katze Dich liebt, kann es vorkommen, dass sie Dir ständig und überall hin folgt. Ob Du Dich in der Wohnung oder draußen bewegst. Indem sie Dir folgt, signalisiert sie Dir, dass sie Dir vertraut und ihr zu einer Familie gehört. Solche Katzen können auch mal schnell den Spitznamen „Stolperfalle“ bekommen. Aber auch die Neugier spielt hier eine Rolle. Es ist auch schon vorgekommen, dass Katzen ihre Menschen draußen, bei einem vermeintlichen Angriff versucht haben zu beschützen. (Ich denke da immer an das eine berühmte Internet Video einer Überwachungskamera aus Amerika. Da wurde ein Kind auf dem Fahrrad von einem Hund angegriffen und die Katze der Familie ist auf den Hund losgegangen. Diese Katze hieß „Tara“ und wurde als Heldin gefeiert)

8. Schnurren. Ganz klar: Schnurren ist wohl der bekannteste Liebesbeweis einer Katze. Einerseits stimmt das auch, doch andererseits ist das nicht immer der Fall! Katzen schnurren auch, wenn sie Angst oder Schmerzen haben. Dies dient dann dazu, sich selbst zu beruhigen. Hier ist alles nochmal genauer erklärt: Alles über das Schnurren.

9. Um die Beine streichen. Wenn sie dir um die Beine streift, ist das ähnlich wie bei dem reiben mit dem Kopf. Sie markiert dich als ihren Menschen. Außerdem heißt es, dass das Streifen um die Beine die Umarmung einer Katze ist.
10. Sie putzt Dich. Auch das Putzen bedeutet „Wir gehören zu einer Familie“. Katzen, die sich mögen, putzen sich gerne gegenseitig. Und so putzt sie auch gerne Dich 🙂

2 Gedanken zu „10 Liebesbeweise Deiner Katze“
Unser Katze machte alles mit mir was Du beschrieben hast. Leider wußte ich nicht immer was sie meinte, ich dachte und wünschte mir das es das ist was Du mir Katzenlaien jetzt um die Ohren haust. Danke. Humorvoll gemeint gefällt mir der Milchtritt besonders gut. L. G. Bernd KO
Ich würde mir niemals erlauben aufzustehen wenn meine Mieze auf mir schläft. Ich könnte sie mir dann stundenlang ansehen. Ich zähle ihre Barthaare und beobachte welches beim Schnurren mehr zittert. KO
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