„Die Geschicklichkeit fördern, das eure Miezen sich in der Not selbst helfen können“
Wie meine ich das?
Ich muss, um es zu erklären, leider etwas ausholen…
Als Rubi noch klein war, habe ich ihm schon früh eine Fummelkiste aus Klopapierrollen gebaut. Auch habe ich ihn Leckerlies aus einer Tüte selbst mit dem Pfötchen angeln lassen. Mit der Zeit konnte ich beobachten, das er mit seinen Pfötchen immer geschickter wurde.
Heute ist er ein richtiger, kleiner Profi geworden. Z.B. hat er aus einer Fummelkiste Leckerlies schneller raus als ich gucken kann. Er bekommt die Whiskas Plastikschachteln sehr schnell auf, kann Spielzeuge gezielt festhalten und auch Schränke mit Griffen und sogar Knöpfen auf machen (Ok, das ich jetzt nicht gerade positiv für mich 😉 ) Und er hat sogar Pfötchen geben gelernt.
Mit diesen Spielen habe ich dann auch mit Jerry und Benjen geübt, auch bei ihnen konnte man einen Fortschritt der Geschicklichkeit sehen.
Und dann irgendwann fing Rubi an, alle Möglichen Türen zu zu machen. Ja, nicht auf, sondern zu! Z.B. ist es schon passiert das einer der Anderen in meinem Kleiderschrank war, Rubi macht die Tür zu – Katze eingesperrt. Benjen und Jerry sind im Flur, Rubi macht Tür zu – Katzen ausgesperrt. Einer der Beiden sitzt in der Dusche, Rubi macht Tür zu – Katze eingesperrt.
Und dann kam mir der Gedanke: was ist, wenn der das mal macht, wenn ich nicht zu Hause bin?
Und so beschloss ich mit ihnen zu üben, sich selbst zu befreien. Ihnen klar zu machen, das manche Türen nach innen und manche nach außen auf gehen, und sie ausprobieren müssen, was das Richtige ist.
Angefangen zu üben habe ich in der Dusche. Zum einen, weil sie da gerne rein gehen sobald ich die Tür auf mache und zum anderen hat es den Vorteil, das ich sehen kann was sie machen und sie mich sehen können. Da Katzen neugierig sind, war das „einsperren“ kein Problem. Dusche auf – Katzen sind drin. Jetzt habe ich die Dusche mit allen dreien drin wieder zu gemacht.
Achtung, Wenn ihr das nachmachen wollt. Bitte lasst niemals zu, das eure Katze Panik bekommt oder sperrt sie gegen ihren Willen irgendwo ein! Sie lernen nur, wenn sie neugierig und interessiert sind, mit Angst lernen sie nichts!
Dann habe ich mich vor die Dusche gesetzt und gewartet, bis der Erste versucht hat die Tür auf zu machen. Tatsächlich war das Jerry. Sobald er es versucht hat, habe ich ihn schon mit Stimme gelobt, und erstmal machen lassen.
In meinem Fall geht die Duschkabine nach außen auf, sie müssen also drücken. Und die Türen schließen mit einem Magnet, ist also daher besonders schwierig. Als Jerry dann gedrückt hat und sich wegen dem Magnet nichts rührte, öffnete ich sie ihm einen kleinen Spalt. Nur so viel, das die Magnete nicht mehr greifen. Er erkannte dann recht schnell das sie nach außen auf ging, drückte noch einmal und war draußen. Sofort wurde er wieder gelobt und die Tür schnell wieder zu gemacht. Die Anderen hatten das beobachtet und versuchten es nun auch. (Und Ja, Katzen gucken sich das Verhalten der Artgenossen ab!)
Diese Übung habe ich immer mal wieder wiederholt. Z.B. wenn ich gerade duschen wollte und die Kerle wieder alle im Bad rum wuselten. Die ersten paar Male verliefen ähnlich. Sie konnten erst die Tür auf machen, wenn ich sie vorher einen Spalt öffnete. Aber irgendwann hat tatsächlich wieder Rubi seinen kleinen Bruder in der Dusche eingesperrt und das Magnet schnappte zu… Und ich habe alles aus der Badewanne beobachtet. Ich dachte schon „na toll, jetzt muss ich aus der Wanne raus und ihn frei lassen, der kann das noch nicht“.
Von wegen! Es dauerte nicht lange und Benjen stemmte sich so gegen die Tür, das er sie tatsächlich alleine auf bekam! Ich war mega stolz auf meinen kleinen Zwockel 🙂
Doch habe ich bei all den Übungen noch einen Gedanken für Freigänger Katzen: Wie oft liest man in den sozialen Medien das Katzen vermisst werden und die Leute doch „bitte in ihren Garagen oder Schuppen“ nachsehen sollen. Was wäre, wenn einer eurer (Freigänger-)Katzen wirklich mal in so eine Situation geraten würde und ihr hättet sie mit den verschiedensten Türen und öffnen-Techniken trainiert? Vielleicht hat dieses „Gefängnis“ ja ein altes Fenster was nicht verriegelt ist, sondern sich nur sehr schwer öffnen lässt? Vielleicht würde ja eine unserer trainierten Katzen es schaffen sich selbst zu befreien? Oder zumindest wäre die Chance höher, oder nicht?
Vielleicht ist das auch Wunschdenken von mir. Aber vielleicht wäre doch das Selbstbewusstsein der eingesperrten Katze so gestärkt, das sie es gezielt versuchen würde und sich tatsächlich befreien könnte.
Das wäre doch eine schöne Vorstellung 🙂
Aber auch wenn das ganze nicht funktioniert. Die „bekannten“ Türen werden sie jedenfalls lernen zu öffnen. Und so kann keiner mehr in der Dusche, im Kleiderschrank oder sonst wo eingesperrt werden.
Und du hast in der Zeit des Trainings Zeit mit deinen Katzen verbracht und sie beschäftigt 😉
Zimmertüren, mit springen an die Türklinke, habe ich absichtlich nicht beigebracht. Ich finde sowas mit Hauskatzen eher unpraktisch 😆
Schreibt mir gerne in die Kommentare, was ihr dazu denkt!