Viele Katzen zeigen das gleiche Verhalten wenn sie einen Schlafplatz gefunden haben. Sie kneten/treteln mit den Vorderpfoten – abwechselnd rechts und links- auf der Stelle, auf der sie schlafen wollen. Die meisten schnurren deutlich dabei und die Augen werden immer kleiner.
Dieses Verhalten nennt man Milchtritt.
Die Bezeichnung kommt daher, weil Katzen schon als Babys dieses Verhalten zeigen, wenn sie bei der Mutter säugen. Sie kneten beim Trinken am Bauch der Mutterkatze und regen so den Milchfluss an (natürlich geschiet dies unbewusst. es ist eben ein angeborener Reflex).
Mit dem kneten drücken sie Wohlbefinden und Vertrauen aus.
Wenn die Katze nun erwachsen wird, behalten fast alle Katzen – mehr oder weniger ausgeprägt – dieses Verhalten bei. Manche sitzen dann auf ihrem Schlafplatz und kneten vor sich hin, andere nuckeln dabei sogar an einer Decke, Kissen oder was auch immer, und wiederum andere sabbern einfach nur. Manche kneten im Sitzen, manche im Liegen, und manche „wandern“ dabei. Sie stehen dann auf, setzen sich wieder, gehen ein Schritt vor, einen Schritt zurück, usw. Viele schlafen dann sogar beim kneten ein, andere hören irgendwann auf und rollen sich zusammen zum einschlafen.
Bei Katzen, die beim kneten „wandern“ und somit auch ihren Popo bewegen, wird häufig angenommen, sie hätten romantische Fantasien. Dem ist jedoch nicht so, da Katzen beim Deckungsakt keinen Milchtritt anwenden! Diese zwei Verhalten beruhen auf zwei komplett unterschiedliche Gefühle!
Auch wird das nuckeln im Erwachsenenalter oft als Verhaltensstörung angenommen. Das dem nicht so ist, habe ich das beste Beispiel vor Ort: Mein Rubi. Er ist jetzt knapp 5 Jahre alt und nuckelt beim kneten immer an einer Decke. Auch ist er von der Sorte „Wanderer“. Doch habe ich Rubi im Alter von 13 Wochen bekommen, mit seinem Bruder zusammen. Sein Bruder ist zwar verstorben, doch war kurze Zeit später schon Jerry bei uns eingezogen. Er war also lange genug bei seiner Mutter und wurde nie allein gehalten. Auch im täglichen Umgang zeigt er keine Verhaltensauffälligkeiten oder -störungen.
Das Nuckeln, sowie das Kneten ist bei Katzen tatsächlich normal und kann bei sehr vielen Katzen beobachtet werden, die keineswegs eine schwere Kindheit hatten. Zeigt deine Katze dieses Verhalten dir gegenüber, ist es ein Vertrauensbeweis und sagt dir damit, das sie sich sicher und wohl fühlt!
Wenn du mehr über Vertrauen und Zuneigung lesen möchtest, klicke hier: 10 Liebesbeweise deiner Katze
Auf meinem Video ist schön zu erkennen, wie unterschiedlich Brüder sein können 😉
Rubi (rot): knetet langsam, nuckelt (wandert eigentlich auch, nur hier gerade nicht)
Benjen (getigert): knetet eher „lieblos“, guckt in der Gegend umher und nuckelt nie, sabbert aber manchmal.
Ein Gedanke zu „Warum „knetet“ meine Katze ihren Schlafplatz?“
Liebe Miezenmami Sarah! Was Du immer alles sagst. Auf dem Video sieht man genau, die beiden Miezen spielen doch nur das Spiel wer sein Bett schöner machen kann.