Warum seriöse Züchter so wichtig sind

Beitragsbild von pepeandfrida


Zugegeben, ich selbst habe mich nie für Züchter interessiert. Aber nicht nur im Bezug auf Katzen, sondern auch mein Pferd ist irgendein Züchtungs-Mix aus Polen.

Doch heute sage ich mir: Gott sei Dank sind alle meine Tiere gesund und munter!


Denn leider ist dies nicht immer der Fall und es gibt unzählige „Züchter“, oder besser gesagt „Vermehrer“, welche Rassekatzen züchten, um mit ihnen eine Geldeinnahmequelle zu haben. Das Wohl der Tiere ist ihnen dabei entweder egal, oder sie wollen sich einfach nicht dafür interessieren.

Wenn dann bei einer der Kitten in ihrem neuen zu Hause Krankheiten auftreten, wollen die Züchter nichts davon wissen, reden sich raus oder brechen den Kontakt ab. So wird hinter verschlossenen Türen weiter mit kranken Tieren gezüchtet und die Leidtragenden sind natürlich in erster Linie immer die Tiere.

Warum sollte ich für ein Maine-Coon Kitten bei einem Züchter 900 € bezahlen, wenn ich sie von einer Bekannten eines Bekannten, der jemanden kennt, sie für 400 € bekommen kann?

Genau diesen Satz habe ich wortwörtlich schon einmal gehört und es ist genau diese Denkweise, die den „Hobbyzüchtern“ und „Vermehrern“ Futter gibt. Weil es immer wieder Leute gibt, die in diesem Punkt sparen wollen. Doch wenn sie Pech haben, legen sie später ein Vielfaches an Tierarztkosten wieder drauf. Ganz zu schweigen von dem Leid des Tieres und dem emotionalen Drama für die Besitzer.


Neben den Hobbyzüchtern und Vermehrern gibt es aber auch seriöse Züchter, die in einem Verband gemeldet sind und einen Stammbaum nachweisen können. Das hört sich doch im ersten Moment sehr gut an und warum sollte man jetzt noch auf den Gedanken kommen, etwas nicht richtig gemacht zu haben?

Leider aus dem Grund, dass sogar nicht nur unseriöse Züchter, sondern auch unseriöse Verbände gibt! Die Stammbäume werden zwar von dem Verband ausgestellt, doch ist deren Richtigkeit äußerst fragwürdig. Solche Verbände interessieren sich nicht dafür, wie es bei den Züchtern zu Hause aussieht und führen keine Kontrollen durch. Die Tiere werden hier ebenso wenig auf Krankheiten untersucht, wie von Hobbyzüchtern. Das Gute dabei ist für sie: Sie können den vollen Preis eines seriösen Züchters abkassieren!


Diese traurige Erfahrung mussten leider auch Ines & Raoul von dem Instagram Accout pepeandfrida machen.

Sie suchten sich eine seriöse Züchterin aus, welche in einem Verband gemeldet war und einen Stammbaum nachweisen konnte. Die zwei wollten alles richtig machen, um das Leben mit ihren zwei neuen Familienmitgliedern genießen zu können.

Doch schon bald sollten sie erfahren, welches Drama auf sie zukommen wird, nur weil jemand anderes auf Kosten der Tiere Geld verdienen wollte.

Ihre damals 4 Monate junge BKH-Kätzin Frida erkranke an FIP (feline infektiöse Peritonitis). Verursacht wird FIP durch das feline Coronavirus (FCoV), wenn dieser mutiert. Die Ansteckung geschieht meist über den Kot der Katze. In diesem Fall bedeutet es, dass die Mutter von Frida den Virus schon in sich getragen haben kann und ihre Jungen evtl. damit angesteckt hat. Wäre dies wirklich der Fall und wäre Fridas Mutter getestet worden, hätte man verhindern können, dass ein unschuldiges Kitten so früh so schwer erkranken musste (dieser Punkt ist eine Vermutung und nicht bewiesen, da die Züchterin sich nicht äußern möchte).

Gott sei Dank konnten jedoch Ines & Raoul schnell beraten werden und erhielten eine geeignete Behandlung gegen diese Krankheit. Denn FIP ist heut zutage kein Todesurteil mehr! FIP ist heilbar!

Glücklicherweise schlug die Behandlung bei Frida recht gut an und sie war schon bald auf dem langen Weg zur Besserung.

Doch wenige Monate später folgte der nächste Schicksalsschlag: Bei Pepe wurde die Autoimmunerkrankung Eosinophiles Granulom festgestellt. Frida war also noch nicht ganz gesund, da begann schon das Bangen um Pepe.

Als Ines & Raoul die Züchterin bezüglich der Autoimmunerkrankung kontaktiert haben, sagte diese nur „sie sei nicht für alle Krankheiten verantwortlich und es nicht von den Elterntieren stammt“. Danach hat sie den Kontakt abgebrochen und Ines & Raoul gesperrt. Wieso sperrt man den Kontakt und nimmt diese Information nicht zum Anlass die Elterntiere untersuchen zu lassen ??

Danach haben sie den Zuchtverband selbst kontaktiert, was sich zunächst als sehr schwierig erwies, da die angegebene Homepage nicht mehr existierte (die Domain wurde wohl nicht verlängert) und die angegebene E-Mail-Adresse auch nicht stimmte. Irgendwann erreichten sie dann die Dame, welche die Stammbäume von Pepe und Frida unterschrieben hat. Doch die einzige Information, welche sie erhielten, war: „Jetzt ist gerade schlecht, es ist Fernsehzeit“. Sie wurde gebeten sich zurückzumelden, was sie nie getan hat. Ebenso wurden auf Briefe und WhatsApp Nachrichten nicht reagiert…

Ist das das Verhalten von Züchtern und Verbände, wenn alles mit richtigen Dingen zugeht??

Ines & Raoul haben einen immensen Marathon des Zitterns, hoffen und bangen hinter sich, ebenso wie enorme Kosten für die Behandlungen. Doch Gott sei Dank sind Pepe und Frida bei den richtigen Menschen gelandet, welche sich weiterhin mit vollem Herzblut um ihre Lieblinge kümmern werden!

Vielen Dank an Euch, für die Bereitstellung Eurer Geschichte für diesen Beitrag und alles Gute von Herzen ❤🍀


Falls Ihr Hilfe in Sachen FIP benötigt, könnt Ihr Euch an die Webseite von Gemeinsam gegen FIP wenden.

Webseite: https://gemeinsamgegenfip.de

Facebook: https://www.facebook.com/gemeinsamgegenfip

Instagram: instagram.com/gemeinsamgegenfip/

E-Mail: gemeinsamgegenfip@gmx.de


Und wie erkennt man nun wirklich seriöse Züchter?

Hier möchte ich Euch eine Checkliste an die Hand geben, mit den wichtigsten Punkten, worauf Ihr achten solltet:

  • Ein seriöser Züchter ist Mitglied in einem anerkannten Zuchtverein.
  • Er bietet kein Kitten ohne Papiere an, welche auch von dem Zuchtverein stammen.
  • Er hat sich auf die Zucht von maximal zwei Rassen spezialisiert, und kennt sich mit diesen Rassen auch aus.
  • Der Züchter nimmt sich Zeit für die Beratung und geht auf Ihre Fragen kompetent ein.
  • Er erkundigt sich nach Deinen persönlichen Lebensverhältnissen und Deiner Vorerfahrung bezüglich der Katzenhaltung.
  • Er steht Dir auch nach dem Kauf ein Katzenleben lang für Fragen und Beratung zur Verfügung.
  • Zumindest die Mutterkatze sollte im Haushalt des Züchters leben und darf besichtigt werden.
  • Alle zur Zucht eingesetzten Katzen und Kater sind geimpft, auf Leukose (FeLV) und Katzenaids (FIV) negativ getestet.
  • Sind in der von Dir gewählten Rasse erbliche Erkrankungen bekannt, lässt der seriöse Züchter seine Katzen vor dem Zuchteinsatz testen.
  • Der Züchter selbst kann das Geschlecht eines Kitten bestimmen.

Worauf ihr bei den Jungtieren achten solltet:

  • Kitten werden nicht vor der 12. Lebenswoche abgegeben!
  • Kitten erhalten ein aktuelles vom Tierarzt ausgestelltes Gesundheitszeugnis.
  • Die Augen sind klar, keine Verkrustungen an Ohren oder After
  • Sehen wohlgenährt aus und der Züchter zeigt dir den Futterplan und gibt dir evtl. etwas von dem gewohnten Futter mit.

Doch wenn Ihr auf er Suche nach einer Katze für Euch seid und es nicht unbedingt eine Rassekatze vom Züchter sein muss, schaut doch mal in einem Tierheim vorbei. Dort sind auch Rassekatzen und Kitten zu finden, die darauf warten, gewollt und geliebt zu werden. ❤

Die Tierheime untersuchen Katzen sehr gründlich, und sind in jedem Fall gechippt, entwurmt und geimpft (wovon viele Hobbyzüchter auch Abstand halten und es den neuen Besitzern überlassen, da dies nun mal mit Kosten verbunden ist…).


2 Gedanken zu „Warum seriöse Züchter so wichtig sind

  1. Ich hab bisher auch nichts von Züchtern gehalten. Es geht überall nur um Geld und Profit! Die Tiere sind dabei nur Mittel zum Zweck….

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